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Brutaler Plan des Russen-Diktators: Putin will Millionenstadt „sturmreif schießen“ | Politik


Es sind bange Tage und Nächte, die Charkiw erlebt, die Millionenstadt im Osten der Ukraine. Jede Nacht Drohnen-Angriffe, jeden Tag neue Bomben. Eines ist vollkommen klar: Kreml-Diktator Wladimir Putin (71) hat die Angriffe auf die Metropole massiv verstärkt. Und viele fragen sich: Wird er die Großstadt auch mit Bodentruppen erneut angreifen?

Wer sehen will, ob die Ukrainer darauf vorbereitet sind, muss vier Stunden Schotterpiste Richtung russischer Grenze fahren. Hier, nur 10 Kilometer von Russland entfernt, wird „Linie 1“ gebaut, so nennen sie die Verteidigung. Schützengräben werden ausgehoben, Anlagen gebaut. Unter ständigem Beschuss der Russen!

▶︎ Andrei (34) ist hier jeden Tag im Einsatz. Er sagt: „Die Gefahr hier ist allgegenwärtig, aber wir müssen arbeiten. Sie müssen sich die Situation vorstellen: Um uns herum gibt es andauernd Explosionen. Minen explodieren und dennoch arbeiten wir, für unser Vaterland.“

▶︎ Jura (54): „Es ist gefährlich hier zu arbeiten. Immer wieder Beschuss und dazu noch Gleitbomben!“

Ukrainer bauen neue Verteidigungsanlagen vor Charkiw

Ukrainer bauen neue Verteidigungsanlagen vor Charkiw

Foto: GIORGOS MOUTAFIS

Erst vor zwei Wochen griffen russische Flugzeuge eine benachbarte ukrainische Stellung an, die ebenfalls gerade im Bau war. Drei Ukrainer starben durch den Gleitbomben-Angriff.

Klar ist aber: Gibt es hier, rund 100 Kilometer von der Großstadt entfernt, keine ausgebauten Verteidigungsstellungen, könnte eine mögliche russische Offensive schneller vorankommen und Charkiw erreichen.

Um die Stadt anzugreifen, müsste Putin voraussichtlich weitere hunderttausende Soldaten mobilisieren, die jetzige Zahl würde für einen Angriff kaum ausreichen.

BILD-Vize Paul Ronzheimer mit Andrei (l.): diese Gräben sollen irgendwann die Russen-Offensive aufhalten

BILD-Vize Paul Ronzheimer mit Andrei (l.): diese Gräben sollen irgendwann die Russen-Offensive aufhalten

Foto: GIORGOS MOUTAFIS

„Putins Ziel könnte sein, Charkiw sturmreif zu schießen“

Carlo Masala, Politikwissenschaftler und Professor der Bundeswehruniversität, zu BILD: „Ich gehe davon aus, dass eine mögliche Offensive zunächst über Kramatorsk erfolgt. Wenn es die gibt, dann wäre der Weg der russischen Truppen Richtung Charkiw frei.“

Doch Moskau hat noch eine andere Möglichkeit: „Gibt es keine neue Bodenoffensive, könnte Putins Ziel sein, Charkiw sturmreif zu schießen, daraus ein neues Mariupol zu machen und die Menschen zur Flucht zu zwingen. Charkiw hat für Russland einen hohen strategischen und symbolischen Wert.“

Ein neues Mariupol, das würde bedeuten: eine komplett zerstörte Stadt und zehntausende Tote.

Im Eiltempo bereiten sich die Ukrainer darauf vor, dass Putin die Millionen-Metropole Charkiw erneut angreifen könnte. Tag und Nacht werden Gräben ausgehoben, um die Stadt zu verteidigen

Im Eiltempo bereiten sich die Ukrainer darauf vor, dass Putin die Millionen-Metropole Charkiw erneut angreifen könnte. Tag und Nacht werden Gräben ausgehoben, um die Stadt zu verteidigen

Foto: GIORGOS MOUTAFIS

Zu Beginn des Krieges hatte die russische Armee bereits versucht, Charkiw einzunehmen, griff mit schwerer Artillerie auch Teile der Stadt bereits an. Aber die Ukraine konnte sich verteidigen und bei einer eigenen Gegenoffensive im Herbst 2022 Teile der Region rund um die Metropole zurückerobern.

Vor dem Hintergrund ständiger russischer Luftangriffe auf Charkiw forderte Präsident Wolodymyr Selenskyj (46) dringend zusätzliche Flugabwehrsysteme. „Es ist ganz offensichtlich, dass die Luftverteidigungskapazitäten, die wir in der haben, nicht ausreichen – und das ist allen unseren Partnern klar“, sagte Selenskyj am Sonntag in seiner abendlichen Videobotschaft. „Wir suchen nach Möglichkeiten, Charkiw mehr Schutz aus der Luft zu geben.“

Der Präsident trug allen ukrainischen Diplomaten und internationalen Unterhändlern auf, mit den Partnern den Nachschub zu vereinbaren und forderte insbesondere mehr Luftabwehrsysteme des US-Typs Patriot. Die Welt müsse den „Schmerz“, den Russland Charkiw zufüge, endlich hören.


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