1. FC Köln: BILD-Kommentar zum Köln-Abstieg. FC-Boss muss Vertrauensfrage stellen | Sport
„Gemeinsam gewinnen alle.“
Es war das Antrittsversprechen von Köln-Präsident Werner Wolf (69). Im Wahlkampf um das FC-Amt 2019 auf Hochglanz-Präsentationen gedruckt und fein verpackt. Ein Sexy-Slogan, der zog. Auf Einheit und Familie machte und Wolf ins Amt verhalf, auch wenn der erste aus seinem Vorstandsteam damals schon von Bord ging, bevor der neue Boss überhaupt das Geißbockheim aufschließen konnte.
Geschenkt. Aber…
Die Frage 2024 ist vielmehr: Wer hat fünf Jahre später denn nun alles gewonnen, Herr Wolf?
Der FC mit Sicherheit nicht!
► Der Klub liegt in Trümmern. Zum siebten Mal abgestiegen. Übrigens schon zum zweiten Mal in seiner ruhmreichen Geschichte unter Wolf. Saniert zwar. Dafür aber ramponiert und abgewrackt von einem VORstand ohne jeden Fußball-VERstand und von seinem Spar- bzw. Sportboss Christian Keller, der den Vorgaben von Wolf blind folgend mit einer an Arroganz und Beratungsresistenz nicht zu überbietenden Art den Laden in kürzester Zeit vor die Wand fuhr und den Klub komplett zerstörte.
Zurück zur Gewinner-Suche…
► Die Mitarbeiter am Geißbockheim, die sich zu Kündigungs-Hochzeiten am Arbeitsgericht die Klinke in die Hand gaben, können es auch nicht sein!
► Die Spieler, bei denen der „Bloß-weg-hier-Drang“ nie größer war als im Frühjahr 2024? Ebenfalls nicht. Im Gegenteil! Mit ihren Friss-oder-Stirb-Verträgen haben Wolf und Keller im Sanierungswahn dafür gesorgt, dass das Klima am Geißbockheim nie schlechter und die Flucht von Stars und Talenten nie größer war.
► Blieben die Mitglieder und Fans, deren Wut auf Wolf und Keller größer nicht sein könnte und deren Ruf nach einem personellen Neustart Antwort genug sein dürfte auf die Frage, ob sie sich nun als Gewinner sehen…
Haben Wolf und Keller mal überlegt, was Fans, Mitarbeiter und Mitglieder wollen?
In Köln 2024 gibt es nach 5 Jahren, 6 Trainern, 7 Geschäftsführern oder Sportbossen und dem katastrophalen Abstieg nur einen Gewinner: Wolf!
Einen Präsidenten, der den Porzellanladen Geißbockheim wie der sprichwörtliche Elefant in einen Scherbenhaufen verwandelte und inzwischen nicht nur sämtliche Bodenhaftung sondern augenscheinlich auch den Respekt vor den Mitgliedern, Gremien und Fans verloren hat.
Anders ist Wolfs Pattex-Parole (Wir bleiben alle im Amt – egal was passiert) nicht zu erklären. Genauso wie die „Zukunfts-Drohung“ von Keller, der am Tag des Abstiegs sagt: „Wir nehmen diese Situation jetzt an und bereiten ab sofort intensiv die neue Saison vor.“
Haben die Absturz-Bosse sich eigentlich mal überlegt, ob die Fans, Mitglieder und Mitarbeiter, das überhaupt wollen? Natürlich nicht!
Denn wenn sie die von Oliver Kahn einst salonfähig gemachten Eier hätten, würden sie zurücktreten – sofort! Wenn sie Anstand hätten, würden sie zumindest die Vertrauensfrage stellen, für eine außerordentliche Mitgliederversammlung sorgen.
Zeitpunkt für personelle Konsequenzen ideal
Zumal der Zeitpunkt besser nicht sein könnte.
Seien wir mal ehrlich: Was soll denn schon passieren, wenn Vorstand und Sportboss morgen hinschmeißen? Chaos? Machtvakuum? Führungslosigkeit? Alles Drohkulissen!
Finanziell hat Geschäftsführer Philipp Türoff den Laden im Griff. Die ganz großen Klub-Entscheidungen (Geißbockheim-Zukunft / Stadionpachtvertrag / Zweitliga-Lizenz und Etat) sind längst gefallen. Dazu ist der Vorstands-Matchplan nach 5 Jahren der Ziel-Verfehlung ohnehin nur noch was für den Schredder. Und die Mannschaft stellt sich angesichts der Transfersperre nahezu von allein auf. Neuzugänge verboten. Wer weg kann, wird gehen. Der Rest muss bleiben. Die Leihspieler kehren zurück. Dafür braucht man keinen Sportboss!
Also machen Sie einen Schnitt und lassen Sie die Mitglieder entscheiden, Herr Wolf – jetzt!
Apsny News