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Bußgeld-Erlass? Erster Politiker fordert Corona-Amnestie | Politik


Der ehemalige Berliner Regierende Bürgermeister Michael Müller (59, SPD) ist für einen Straferlass bei Verstößen gegen Corona-Maßnahmen während der Pandemie.

Sein Argument: „Wir wissen aus heutiger Sicht, dass manche Maßnahmen nicht so zwingend waren, wie wir damals dachten“, sagte er dem Berliner „Tagesspiegel“.

Bedeutet: „Deshalb kann man, finde ich, auch über eine Amnestie nachdenken.“ Und weiter: Es müsse allerdings juristisch nachvollziehbar sein, welche Verfahren warum eingestellt würden. „Dafür bräuchte es klare Kriterien“, ergänzte Müller.

Hintergrund: Während der Pandemie leitete der jetzige SPD-Bundestagsabgeordnete als Regierender Bürgermeister von Berlin auch die Ministerpräsidenten-Konferenzen. Zusammen mit der damaligen Kanzlerin Angela Merkel (69, CDU) wurde bei den Treffen über die Corona-Politik in Deutschland abgestimmt. Konkret: Corona-Maßnahmen beschlossen.

Müller, Merkel, Söder – in den damaligen Corona-Ministerpräsidenten-Konferenzen wurden Maßnahmen beschlossen

Müller, Merkel, Söder – in den damaligen Corona-Ministerpräsidenten-Konferenzen wurden Maßnahmen beschlossen

Foto: Getty Images

Bußgelder aus der Vergangenheit

Wie die Zeitung berichtete, hatte in Berlin zuletzt ein heute 21-Jähriger einen Bußgeldbescheid erhalten, weil er vor drei Jahren im Lockdown statt mit maximal fünf Leuten insgesamt zu sechst auf der Straße unterwegs war.

„Das sind Kuriositäten unseres Rechtsstaates. Ich setze in dieser Frage auf den gesunden Menschenverstand und Ermessensspielraum der Behörden, gerade in so einem Fall“, sagte Müller zu dem Verfahren.

Müller will sich nicht entschulidgen

Generell sprach sich der SPD-Politiker für eine bessere Aufarbeitung des Umgangs mit der Pandemie aus. „Allerdings darf man diese Zeit nicht nur schwarzmalen. Wir haben als Gesellschaft in der Pandemie auch viel gelernt“, sagte er.

ABER: Eine Entschuldigung bei der Bevölkerung für die gesamte Politik während der Pandemie lehnt er ab. „Wir müssen selbstkritisch sein und Fehler benennen, wo sie gemacht wurden“, sagte er. Für einzelne könne man sich auch entschuldigen.

Klartext: „Eine Entschuldigung für die Corona-Zeit als Ganzes wäre nicht angebracht.“ Es seien sehr viele Menschenleben durch die Politik gerettet worden.


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