Comeback gegen Bonn: Jetzt spricht Koumadje | Sport
Er ist der Skandalprofi der Easycredit Basketball Bundesliga: Khalifa Koumadje (27), 2,21 Meter großer Center von Alba Berlin.
In zwei Monaten tickte er dreimal aus: Er schlug mit der Faust nach seinem Gegenspieler, trat um sich, spuckte auf den Hallenboden und provozierte Zuschauer. Mittwoch gegen Bonn (20 Uhr live und kostenlos bei sportbild.de und Welt TV) endet seine dritte Sperre in dieser Saison.
Koumadje kehrt zurück. Doch hat er sich diesmal im Griff?
„Das bin nicht ich“, sagt Koumadje zu SPORTBILD. „Ich bin seit drei Jahren hier. Es war einfach Frustration über das, was auch immer im Spiel passiert ist und wie es dann gelaufen ist. Aber natürlich ist das der falsche Weg, damit umzugehen.“
Am 13. Februar benimmt sich Koumadje, der aus dem Tschad kommt, das erste Mal daneben. Gegen Göttingen schlägt er Bodie Hume (24), der ihn zuvor weggeblockt hat, ins Gesicht. Die Folge: vier Spiele Sperre und 2000 Euro Strafe an die BBL.
[–>Der zweite Fehltritt folgt am 24. März in Chemnitz. Es ist Koumadjes erstes Spiel nach der Sperre. Nach vier Minuten packt er nach einer Ring-Einlage unter dem Korb Jonas Richter (26) am Hals und reißt ihn zu Boden. Dann tritt er auch noch in Richtung von Jeff Garrett (29), der ihn zuvor wegstieß. Die Folge: ein Spiel Sperre und 2000 Euro Strafe.
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Skandal Nummer drei am 17. April in Hamburg: Koumadje packt seinem Gegenspieler Aleksander Dziewa (26) beim Kampf um den Rebound von hinten am Hals und reißt ihn zu Boden. Hinzu kommt eine Schlagbewegung zum Kopf von Dziewa.
Koumadje mit Kopf-ab-Geste Richtung aufgebrachter Hamburger Fans
Nach dem Feldverweis spuckt Koumadje auf dem Weg in die Kabine mehrmals auf den Hallenboden und macht eine Kopf-ab-Geste in Richtung der aufgebrachten Hamburger Fans. Die Konsequenz: fünf Spiele Sperre (Maximalstrafe laut BBL-Strafenkatalog) und 5000 Euro Geldstrafe.
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„Er hat sich und dem Team einen Bärendienst erwiesen“, sagt Geschäftsführer Marco Baldi (62). „Das haben wir ihm deutlich gesagt und ihn auch vereinsintern sanktioniert. Wie er in Hamburg das Spielfeld verlassen hat, geht gar nicht. Das Problem ist, dass er jetzt noch mehr in den Fokus geraten ist. Alle Augen sind auf ihn gerichtet. Jetzt wird er von den gegnerischen Teams als Schwachstelle identifiziert.“
Baldi sagt auch: „Das Ganze hat eine Vorgeschichte. Khalifa hat bei den Schiedsrichtern einen schweren Stand. Trotzdem darf er nicht so reagieren.“
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Auch Alba-Kapitän Johannes Thiemann (30) zeigt ein gewisses Verständnis: „Aufgrund seiner Größe werden wenige Fouls gegen ihn gepfiffen, auch wenn oft klare Schläge mit dem Ellenbogen dabei sind. Ich verstehe ein Stück weit, dass er seine angestaute Wut rauslässt. Aber wie er es gemacht hat, ist natürlich der völlig falsche Weg.“ Koumadje sieht das ein: „Ich versuche, stark und fokussiert zu bleiben. Ich will dem Team helfen.“
Denn Alba braucht ihn. Gerade unter den Körben ist der elfmalige Meister ohne seinen größten Spieler dem Titelfavoriten Bayern unterlegen. Am Sonntag ging man in München 53:77 unter. Freitag (20 Uhr) trifft man in Berlin erneut aufeinander, diesmal mit Koumadje.
Sofern dieser gegen Bonn nicht wieder austickt.
Apsny News