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HSV Hamburg: Es geht um Macht & Kohle! Beim HSV droht der Bosse-Knall | Sport


Die Luft ist raus beim HSV Hamburg.

Turbulente Tage beim Handball-Bundesligisten, der weiterhin hoffen muss, dass das Schiedsgericht am 30. Mai in Hannover zu seinen Gunsten entscheidet und der Verein so auf den letzten Drücker doch die Lizenz für die kommende Saison in der Handball-Bundesliga erhält.

Die unsichere Zukunft, unsichere Arbeitsplätze – es machte sich bemerkbar. Drei Tage nach der Heimklatsche gegen Flensburg (30:41) gab es in Leipzig Nachschlag auf der Platte. Die Hanseaten kassierten weitere 39 Gegentore, warfen selbst nur 27 …

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Foto: Ronny Hartmann, picture alliance / foto2press

„Wir haben unseren Teil zum höchsten Bundesligasieg der Leipziger Vereinsgeschichte beigetragen. Es war fast eine Blaupause vom Spiel gegen Flensburg. Eine Viertelstunde alles okay, dann zwei, drei nicht so gute Entscheidungen vorn und ein schlechter Rückzug“, analysierte Torsten Jansen (47) anschließend. Für den Trainer auch verständlich.

Jansen: „Uns geht es beschissen, um es mal deutlich zu sagen. Natürlich gibt es die Hoffnung, dass uns das Schiedsgericht die nötige Lizenz erteilt. Aber man weiß nie, was da passiert. Ich denke, dass alles dafür getan wird, dass es noch passiert. Jetzt können wir nur diesen Tag abwarten.“ Und einen anderen schon im Vorfeld mit Gehalt und Leben füllen …

In der Mitgliederversammlung am 27. Mai (Haus des Sports). Zentraler Tagesordnungspunkt ist die Neuwahl des maximal siebenköpfigen Aufsichtsrats. In diesen setzen viele im Verein große Hoffnungen. Aber dazu später, denn …

Während auf dem Parkett die Luft raus ist, brennt sie innerhalb des Klubs gewaltig. Das hat nicht nur – aber auch – mit dem Lizenzentzug zu tun. Das Hamburger Abendblatt spricht von einem Machtkampf. SPORT BILD weiß von einem Kampf um Posten und Personen – und das seit rund einem Jahr! Im Mittelpunkt steht das Präsidium mit Präsident Marc Evermann, Vizepräsident Martin Schwalb und Schatzmeister Stephan Harzer.

Mit der Schlusssirene!KLASSENERHALT in allerletzter Sekunde

Quelle: DYN MEDIA

Für Unruhe sorgt seit Jahren die wirtschaftliche Situation des Vereins, der beim Neustart 2016 mit rund 700 000 Euro Verbindlichkeiten loslegte. Die Summe wuchs und sorgte nun in letzter Konsequenz für das Lizenz-Drama. Präsident Evermann, der selbst gut siebenstellig in den Verein investiert hat, sprach in der Vergangenheit oft davon, der HSV sei „ein Start-up“, da seien Probleme normal. Das kam vor allem in der Mannschaft nicht gut an.

Der HSV MUSS sparen, alle Posten überprüfen und auf unnötige Ausgaben verzichten – so regte es der fünfköpfige Aufsichtsrat, als Kontrollgremium, im Mai 2023 an. Das Präsidium applaudierte, stand dem Gespräch positiv gegenüber.

Doch schon bei der ersten Personalie knallte es – und kam zum Bruch!

Zoff zwischen Aufsichtsrat und Präsidium!

Nach SPORT BILD Informationen hatte sich der Aufsichtsrat mit Christoph Strenger, Markus Wedel, Markus Gutendorff, Kay Spanger und André van de Velde erlaubt, den Berater-Vertrag von Schwalb, der mit Evermann privat befreundet ist, als viel zu teuer und in der Konsequenz als unnötig zu erachten. Es wurde ein kurzes Gespräch, in dem die Aufsichtsrats-Mitglieder sogar beschimpft worden sollen.

Auch um seine Person gibt es derzeit viel Wirbel: Martin Schwalb

Auch um seine Person gibt es derzeit viel Wirbel: Martin Schwalb

Foto: Marcus Brandt/dpa

Schwalb, der mit dem HSV Handball als Trainer u. a. Meisterschaft und Champions League gewann, soll für seine Berater-Tätigkeit jährlich eine sechsstellige Summe in Rechnung stellen. Der Vorwurf kommt aus großen Teilen von Verein und Mannschaft: Schwalb habe beim Neustart 2016 zwar viele Türen geöffnet, danach sei aber nicht mehr viel gekommen. Weder bei der Sponsoren- noch bei der Spieler-Akquise.

Das Veto und die fehlende Einsicht des Präsidiums, in letzter Konsequenz harte Einschnitte zu vollziehen, führten zu Rücktritten im Kontrollgremium. Wedel, Gutendorff und Spanger hörten geräuschlos auf. Das Kopfschütteln der Hamburger Unternehmer hält weiterhin an. Eine Trennung von Martin Schwalb scheint nicht ausgeschlossen.

Nach SPORT BILD-Informationen soll der Schwalb-Vertrag ausgesetzt sein, sogar eine Kündigung soll im Raum stehen. Schwalb hatte Anfang April in den Kieler Nachrichten erklärt, er „würde gern bald wieder auf die Trainerbank zurückkehren“.

Er selbst wird seit Wochen mit dem Tabellen-17., dem Bergischen HC, als Trainer und Berater in Verbindung gebracht. Alles eine Konsequenz seiner Situation in Hamburg? Schwalb selbst dementiert in SPORT BILD: „Es gibt keinen Kontakt mit einem Verein.“

Füchse in der Champions LeagueRekord-Gidsel erlegt auch Hannover

Quelle: DYN MEDIA

Auch Schatzmeister Harzer, der neben seiner Tätigkeit für den HSV auch Steuerberater bei Evermann und dessen Unternehmen ist, steht in der Kritik. Ihm wird vorgeworfen, nicht rechtzeitig, weit vor der Entscheidung der Lizenzierungskommission, eine deutliche Warnung ausgesprochen zu haben. Die Kritik an seiner Person prallt an ihm ab – im Gegenteil. Nach SPORT BILD-Informationen soll er nach dem wachsenden Unmut über seine Arbeit und Person eine hohe Rechnung (sechsstellig) für seine Arbeit der letzten beiden Jahre eingereicht haben.

Steht beim HSV in der Kritik: Schatzmeister Stephan Harzer

Steht beim HSV in der Kritik: Schatzmeister Stephan Harzer

Foto: hamburg-handball.de

Harzer, sonst meist im Hintergrund, fiel zuletzt immer wieder lautstark auf. Am 6. Mai sprachen Aufsichtsrat van de Velde und Harzer in der Kabine zu Mannschaft, Trainern und Geschäftsstellen-Mitarbeitern über die aktuelle Lizenz-Situation. Harzer kritisierte dabei unaufgefordert Geschäftsführer Sebastian Frecke deutlich.

Schatzmeister vergreift sich im Ton!

Was Harzer nicht wusste, dass Frecke digital zugeschaltet war. Die Sitzung wurde schnell beendet, Harzer hatte Pause. Beim Spiel gegen Flensburg soll er dann im VIP-Raum erneut gegen den nicht anwesenden Frecke gepoltert haben. Viele im Verein halten ihn ebenfalls für nicht mehr tragbar. Eine Trennung kann nur erfolgen, wenn Harzer selbst zurücktritt oder Evermann ihn seiner Pflichten entbindet.

HSV-Geschäftsführer Sebastian Frecke stellte den Kontakt zum Investor Philipp Müller her

HSV-Geschäftsführer Sebastian Frecke stellte den Kontakt zum Investor Philipp Müller her

Foto: HSV

Auch Investors Philipp Müller, der am Vormittag des 2. Mai 2024 die 4,1 Millionen Euro für die Lizenz auf das Konto des HSV überwiesen hatte, soll sich vor seiner Millionen-Transaktion für verbesserte Strukturen und ein tragfähiges Wirtschaftskonzept ausgesprochen haben. Verständlich bei diesem Invest. Der angestellte Geschäftsführer Frecke wollte sich SPORT BILD gegenüber zur Thematik nicht äußern, verwies auf „das laufende Lizenzverfahren“.

Spätestens am 27. Mai müssen Frecke und Evermann Farbe bekennen. Ein neuer Aufsichtsrat könnte für Ruhe sorgen – und einen nachhaltig-gesunden Neustart. Das Kontrollgremium bestellt den Präsidenten, der wiederum seinen Vize sowie den Schatzmeister. Schwer vorstellbar, dass die aktuelle Konstellation von Dauer ist.

Trotz ZaubertoreNächste Handball-Klatsche für Hamburg

Quelle: DYN MEDIA


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