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„Ich baue Gras an“: CSU will Haschisch-Doku in der ARD zensieren | Politik


Die CSU liegt mit ihrem Haussender, dem Bayerischen Rundfunk (BR), im Drogen-Clinch! Grund: Eine vom BR für den Kinder- und Jugendkanal Funk produzierte Haschisch-Reportage von „Puls“ mit dem Titel „Ich baue Gras an“.

[–>CSU-General Martin Huber (46) zürnt: „Es ist unfassbar: Funk sendet eine Anleitung zum Drogen-Anbau in die Kinderzimmer. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk soll bilden und informieren, nicht Jugendliche zu Kiffern machen. Eltern und Jugendliche müssen sich darauf verlassen können, dass öffentlich-rechtliche Formate nicht jugendgefährdend sind. Der Beitrag auf YouTube muss gelöscht werden. Der ÖRR muss sich wieder auf seinen Auftrag konzentrieren: Bildung und Informationen.“

Juhu, es wächst? Eine Szene aus der von der CSU beanstandeten Drogen-Reportage

Juhu, es wächst? Eine Szene aus der von der CSU beanstandeten Drogen-Reportage

Foto: YouTube/Puls Reportage<!–>

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Anlass des BR-Beitrags ist die von der Ampel beschlossene – von CSU-Chef Markus Söder aber verdammte – Legalisierung des Eigenanbaus (Besitz von bis zu 50 Gramm erlaubt). Denn die nimmt der BR-Reporter in der von den Christsozialen beanstandeten Sendung keck zum Anlass, um sich in Österreich mit dem nötigen Samen einzudecken und dann zu Hause vor der Kamera die Pflanze gedeihen zu lassen.

Die TV-Macher sorgen sich um das richtige Klima für die Cannabis-Pflanze

Die TV-Macher sorgen sich um das richtige Klima für die Cannabis-Pflanze

Foto: YouTube/Puls Reportage<!–>

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▶︎ Seit dem Stichtag 1. April dürfen Cannabissamen aus EU-Mitgliedsstaaten zum Zwecke des privaten Eigenanbaus eingeführt werden. Der Reporter frohlockt in der Sendung: „Das ist aktuell der einzige Weg, legal an Gras zu kommen.“ Tatsächlich soll in Deutschland erst in Zukunft die Verteilung auch über die sogenannten Anbauvereinigungen erfolgen können.

Die Cannabis-Pflanze wächst in „Grow-Zelten“

Die Cannabis-Pflanze wächst in „Grow-Zelten“

Foto: YouTube/Puls Reportage<!–>

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Für die CSU ist der Stein des Anstoßes nun vor allem, dass Funk sich auch an Minderjährige richtet. Denn für Jugendliche unter 18 Jahren der Besitz und Konsum von Cannabis verboten.

Der BR bleibt stur

Aber: Der BR gibt nicht nach, will die Sendung nicht löschen.

„Das Video ist selbstverständlich keine ‚Anleitung zum Drogen-Anbau im Kinderzimmer’“, erklärte eine Sprecherin gegenüber BILD. Und: „Für eine Löschung sehen wir keinerlei Veranlassung.“

Begründung: „Dass Erwachsene in Deutschland legal Cannabis anbauen, besitzen und konsumieren können, ist ein Paradigmenwechsel. Gerade unsere Zielgruppe (16 – 25 Jahre) hat dazu sehr viele Fragen, die der Film informativ, sachlich und ausgewogen beantwortet, dabei auch mit der Falschinformation aufräumt, Cannabis sei eine Einstiegsdroge. Zugleich klärt er über gesundheitliche Risiken gerade für junge Menschen und über die Gesetzeslage mit Blick auf den Kinder- und Jugendschutz auf. In dem Beitrag wird klar, dass der Anbau erst ab 18 Jahren erlaubt ist.“

[–>Und was sagt der Medienpsychologe?

Prof. Jo Groebel zu BILD: „Das sollte man der Selbstverantwortung der Redaktion überlassen. Funk richtet sich auch an Minderjährige – aber eben nicht nur, sondern auch an junge Erwachsene. Wenn Kinder vor den TV-Geräten sitzen und sich animiert fühlen, nach der Sendung zu kiffen, enthebt das nicht die Eltern jedweder Verantwortung.“

Sollte die CSU den BR in den Aufsichtsgremien aber zur Löschung zwingen, führe das nur dazu, dass das Video „an anderer Stelle im Internet wieder hochploppt und noch mehr neugierige Zuschauer findet“, so der Wissenschaftler.


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