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Jetzt wird wichtigstes Machtsymbol des Papstes zerstört | Politik


Mit dem Tod von Papst Franziskus (†88) wird auch sein wichtigstes Macht-Symbol vernichtet: der goldene Fischerring.

Der Fischerring gehört zu den ältesten und symbolträchtigsten Insignien des Papsttums. Jeder Pontifex erhält bei seiner Amtseinführung dieses besondere Stück. Franziskus war bescheiden, bestand auf einer vergoldeten Echt-Silbervariante. Seine Vorgänger ließen ihn aus Gold schmieden.

Er ist verziert mit dem Bild des Apostels Petrus, der ein Boot lenkt und ein Fischernetz auswirft. Dazu ist der Name des amtierenden Papstes Franziskus eingraviert. Mit dem Tod seines Trägers wird auch der Ring zerstört.

Franziskus mit dem goldenen Fischerring

Franziskus mit dem goldenen Fischerring

Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com

Darum wird der Ring zerstört

Sobald ein Papst stirbt oder – wie im Fall von Vorgänger Benedikt XVI. – freiwillig zurücktritt, beginnt im Vatikan ein genau geregeltes Ritual. Und dabei spielt der Ring eine Hauptrolle. Denn er darf keinesfalls in Umlauf bleiben. Zu groß wäre die Gefahr, dass jemand ihn missbraucht, um angeblich echte Dokumente zu fälschen oder sich gar als Papst auszugeben.

Die Zerstörung des Ringes obliegt dem Camerlengo, dem sogenannten Kardinalskämmerer. Er ist in der papstlosen Phase („Sedisvakanz“) der wichtigste Mann im Vatikan. Unter den Augen der höchsten Würdenträger wird der Ring entweder mit einem silbernen Hammer oder einem speziellen Werkzeug beschädigt – so stark, dass er nicht mehr als Siegel verwendet werden kann.

2018 trug ihn Vorgänger Benedikt XVI

2018 trug Vorgänger Benedikt XVI. seinen eigenen Fischerring

Foto: picture-alliance/ dpa

Früher hatte der Ring sogar eine ganz praktische Funktion: Bis 1843 diente er als Siegel für offizielle päpstliche Schreiben. Franziskus soll seine Briefe weitgehend unterschrieben haben.

Am Dienstag ließ der Vatikan die ersten Bilder vom toten Papst im offenen veröffentlichen. Neben Rosenkranz trägt er am Ringfinger seinen einfachen silbernen Bischofsring. Diesen Ring trug Franziskus, der als Jorge Mario Bergoglio als Erzbischof von Buenos Aires predigte

Am Dienstag veröffentlichte der Vatikan die ersten Bilder vom toten Papst. Der goldene Fischerring fehlt. Stattdessen steckt am Ringfinger ein silberner Bischofsring, den Franziskus als Erzbischof von Buenos Aires trug

Foto: Simone Risoluti/via REUTERS

Die Zerstörung des Fischerrings ist dabei nicht einfach ein Akt der Vorsicht – sondern ein kraftvolles Symbol: Die Herrschaft des bisherigen Papstes ist endgültig vorbei. Der Heilige Stuhl ist frei. Der Blick richtet sich auf das nächste Konklave, auf die Wahl des neuen Pontifex.

Und dann beginnt alles von vorn: ein neuer Papst, ein neuer Ring – und ein neues Kapitel in der Geschichte der katholischen Kirche.


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