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Marathon-Mann: Wie Linnemann die CDU zum Laufen kriegt | Politik


Er ist der Marathon-Mann in der CDU.

Bei Generalsekretär Carsten Linnemann (46) liefen alle Fäden des Dauer-Parteitags (3 Tage, 1001 Delegierte) im Berliner Estrel-Hotel zusammen.

Der CDU-General ist der Kopf hinter dem neuen – einstimmig beschlossenen – Grundsatzprogramm, mit dem die Partei sich neu aufstellt. Und er war der Manager der Großveranstaltung, die Parteichef Friedrich Merz (68) noch bis ins Kanzleramt tragen soll. Ob das klappt, bleibt nach dem Event zwar offen – sein Konkurrent Markus Söder meldete mit seiner Rede mal wieder indirekt Ambitionen an.

Aber ansonsten kann der General die Veranstaltung als Erfolg verbuchen.

Linnemann trommelte für seine Laufgruppe Mitarbeiter und Parteikollegen per WhatsApp zusammen

Linnemann trommelte für seine Laufgruppe Mitarbeiter und Parteikollegen per WhatsApp zusammen

Foto: CDU

Wie schafft er das alles?

► BILD erfuhr: Linnemann hielt sich sogar beim Parteitag mit Joggen fit, absolvierte frühmorgens je knapp zehn Kilometer durch den Treptower Park und den Plänterwald. Dazu lud er per WhatsApp auch andere CDU-Kollegen ein.

Schulterschluss: CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann (r.) hielt sich beim Parteitag mit Joggen fit – und Daniel Günther lief mit

Schulterschluss: CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann (r.) hielt sich beim Parteitag mit Joggen fit – und Daniel Günther lief mit

Foto: CDU

In der exklusiven Laufgruppe mit am Start: der beim Parteitag unter massiven Beschuss geratene schleswig-holsteinische Ministerpräsident Daniel Günther (50). Günther hatte zum Ärger der ganzen Partei über Bündnisse mit der Linken fabuliert. Aber so konnte er sich den Frust von der Seele rennen, bevor er abends bei der Parteitagsfete mit Bier nachspülen und die Bühne rocken konnte.

Da haben sie ihr neues Programm: CDU-Chef Friedrich Merz und sein Generalsekretär Carsten Linnemann

Da haben sie ihr neues Programm: CDU-Chef Friedrich Merz und sein Generalsekretär Carsten Linnemann

Foto: IMAGO/dts Nachrichtenagentur

Und Linnemann?

Er kann sich über sein Top-Ergebnis als Generalsekretär freuen (91 Prozent), mit dem er sogar seinen Chef Friedrich Merz knapp überholte (89,8 Prozent). Seit diesem Parteitag gilt er als der kommende Mann in der CDU – neben NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (48).

Dennoch war Merz der Erste, der dem Mann, der ihm als Manager der Parteizentrale den Rücken freihält, gratulierte.

Und was ist nun neu in der Linnemann/Merz-CDU?

Linnemann: „Die CDU hat wieder Selbstbewusstsein. Sie sagt klar, wofür sie steht und wo sie hinwill. Die CDU trägt wieder überzeugend ihre Werte nach außen, bleibt bei sich und lässt sich nicht von irgendwelchen Linken in eine bestimmte Ecke stellen. Die CDU zeigt wieder selbstbewusst auch ihr konservatives Profil und damit die gesamte Breite unserer Partei. Ich finde, das steht uns gut zu Gesicht.“

Linnemann glaubt auch: „Der gesamte Grundsatzprogramm-Prozess hat uns gutgetan. Friedrich Merz hat die gesamte Partei aufgefordert zu debattieren. Gerne hart in der Sache, aber immer vernünftig im Ton. Und diese Strategie ist aufgegangen. Wir sind als Partei wieder zusammengerückt und diese Geschlossenheit zeigt sich auch auf diesem Parteitag.“

ABER: Der große Elefant im Raum bleibt die weiter ungelöste Kandidatenfrage. In der CDU gehen sie von einem „heißen Sommer“ aus, in dem Merz keine Fehler machen darf, wenn er seine Favoritenrolle nicht gefährden will.

Viel zu tun, auch für Linnemann.


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