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Pistorius bei Maischberger: Wir tun, als würden wir in Friedenszeiten leben | Politik


Verteidigungsminister Boris Pistorius (64, SPD) hat bei Sandra Maischberger (57) noch entschlossener als bisher versucht, gegen wachsende Zweifel ein deutliches Zeichen für mehr Zuversicht in den Abwehrkampf der Ukraine gegen Putins totale Attacke zu setzen. Wörtlich sagte der Politiker: „Die Ukraine hat alle Chancen, zu gewinnen!“

Seine Auslegung von „Gewinnen“ zeigte allerdings einige Vorsicht: „Wie immer das am Ende definiert wird“, erläuterte der Minister gleich im nächsten Satz. „Das entscheiden die Ukraine oder der Kriegsverlauf.“

Deutlichste Absage

Die erneute Weigerung des Kanzlers, den Marschflugkörper Taurus zu liefern, bestätigte Pistorius umstandslos mit „Tja. Und dabei bleibt’s auch.“

Seine ernste Warnung vor Nachfragen: „Es gibt schlicht und ergreifend Aspekte einer solchen Entscheidung, die sind so bedeutend für die nationale Sicherheit, dass man sie nicht öffentlich diskutiert.“

Die Taurus-Entscheidung

Maischberger versuchte es trotzdem, mithilfe einer Info von BILD-Vize Paul Ronzheimer (38): Ihm hatte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (46) erklärt, der Kanzler wolle den Taurus nicht liefern, weil es seine stärkste Waffe sei.

„Wenn, denn wäre das nur EIN Argument“, erwiderte Pistorius. „Die entscheidenden liegen tiefer.“ Und nach Maischbergers nächster Frage, wie schutzlos Deutschland denn ohne Taurus wäre: „Wenn ich über Nationale Sicherheit rede, dann rede ich darüber, dass ich nicht darüber rede, Geheimes öffentlich zu machen.“ Dafür gab es anhaltenden Applaus.

Verteidigungsminister Boris Pistorius: „Wir tun immer noch so, als würden wir in Friedenszeiten leben!“

Verteidigungsminister Boris Pistorius: „Wir tun immer noch so, als würden wir in Friedenszeiten leben!“

Foto: WDR/Oliver Ziebe

Strengste Ermahnung

„Das gehört für mich auch zum Mindset (Denkweise, d.Red) in der Zeitenwende“, fügte der Minister hinzu. „Wir tun immer noch so, als würden wir in Friedenszeiten leben!“ Seine Forderung: „Wir müssen jetzt wirklich wieder lernen, mit Angelegenheiten der Nationalen Sicherheit auch so umzugehen. Das heißt, sie entsprechend zu behandeln!“

Lob der Deutschen

„Wir unterstützen die Ukraine massiv“, betonte Pistorius dann. „Die USA sind das einzige Land, das mehr macht. Wir müssen uns wirklich nicht kritisieren lassen, dass wir zu wenig machen. Im Gegenteil, wir können stolz darauf sein, und wir werden in der Ukraine auch genau so wahrgenommen!“

Denn, so der Minister weiter: „Die sagen, die Deutschen tun, was sie sagen, während andere viel sagen, aber weniger machen. So ist unser Ruf in der Ukraine, und ich finde, völlig zu Recht. Wir unterstützen sie massiv und schon lange und werden das auch weiter tun!“

Antwort unter vier Augen

Zu Drohnen oder Raketen etwa auf das russische Kriegsministerium in Moskau erklärte der Minister: „Das muss die Ukraine für sich einschätzen. Zu welcher Eskalationsstufe dieses Krieges kann das führen, wird das führen? Das ist eine Frage von strategischer Einschätzung.“

Maischberger: „Und wenn Ihr ukrainischer Kollege Sie fragen würde?“ Pistorius: „Dann würde ich ihm die Antwort unter vier Augen geben.“


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