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Verfassungsschutz schlägt Alarm: Plötzlich Angst vor Kinder-Dschihadisten | Politik


Berlin – Die Zahl der Islamisten in Deutschland nimmt zu, und sie werden immer jünger! Davor warnt das Bundesamt für Verfassungsschutz in seinem Jahresbericht für 2024.

Die Statistik: Dem Bericht zufolge ergibt sich 2024 im Bereich „Islamismus und islamistischer Terrorismus“ ein Potenzial von 28.280 Menschen, nach 27.200 im vergangenen Jahr (2023).

Davon werden etwa 9540 Menschen als „gewaltorientiert“ eingeschätzt.

Junge Menschen radikalisieren sich im Netz

Die Eskalation im Nahostkonflikt nach dem Terrorangriff der radikalislamischen Hamas am 7. Oktober 2023 erhöhte auch das Gefährdungspotenzial in Deutschland, betont der Bericht. Das gelte sowohl für das islamistische als auch für das links- und rechtsextremistische Spektrum.

Ganz besonders gilt das aber für „radikalisierte dschihadistische Minderjährige“!

Denn: BfV-Vizepräsident Sinan Selen (53) hob hervor, dass sich vor allem jüngere Menschen im Netz radikalisierten. „Dieser Umstand stellt uns vor besondere Herausforderungen, weil sie sich (…) sehr schnell radikalisieren und die Bereitschaft entwickeln, zur Tat überzugehen“.

Warnt vor Kinder-Dschihadisten: BfV-Vizepräsident Sinan Selen (53) bei der Vorstellung des BfV-Berichts

Warnt vor Kinder-Dschihadisten: BfV-Vizepräsident Sinan Selen (53) bei der Vorstellung des BfV-Berichts

Foto: Fabrizio Bensch/REUTERS

Im Verfassungsschutzbericht heißt es dazu: „Europaweit sind in den letzten Jahren zunehmend radikalisierte Minderjährige in dschihadistische Aktivitäten verwickelt. Auch in Deutschland spielt diese Zielgruppe eine immer größere Rolle bei der Bearbeitung des Islamismus und islamistischen Terrorismus. Im Berichtszeitraum konnten mehrere Anschlagsvorhaben Minderjähriger im Vorfeld verhindert werden“.

„… treten Minderjährige vermehrt in Erscheinung“

Ein Beispiel: Zwischen dem 28. März und dem 1. April 2024 wurden vier Jugendliche im Alter von 15 und 16 Jahren aus Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg festgenommen, da sie sich online zu Anschlägen auf christliche und jüdische Einrichtungen im Raum Iserlohn (Nordrhein-Westfalen) verabredet hatten.

Nicht immer geht es dabei gleich um Anschläge. Im Bericht heißt es dazu: „Doch auch unterhalb der Schwelle von Anschlagsplanungen treten Minderjährige vermehrt in Erscheinung.“ Es gehe aber um Radikalisierung und Ideologieverbreitung.

So würden soziale Medien „für viele Jugendliche inzwischen primärer Anlaufpunkt für Informationen und soziale Kontakte“, warnt der Bericht.

Islamisten rekrutieren Nachwuchs im Netz

Mit gravierenden Folgen: Denn die „islamistische Radikalisierung und Mobilisierung von Jugendlichen“ habe sich „primär in den digitalen Raum verlagert“. Ein Vorlauf in Moscheen sei dabei „immer weniger festzustellen.“

Die Online-Radikalisierung sei „durch den schnellen und umfangreichen Konsum von Propaganda und weitverzweigte, auch internationale, Vernetzung charakterisiert.“

Islamistische Inhalte, Videos salafistischer Prediger und Influencer bis hin zu terrorverherrlichendem Material des IS, könne auch auf Mainstream-Plattformen wie Instagram oder TikTok konsumiert und geteilt werden, warnt der Verfassungsschutz.

Dadurch habe sich der Radikalisierungsprozess „weiter beschleunigt“ und dauere „oft nur noch wenige Monate“.

Experten und Polizei reagieren besorgt

Die Entwicklungen beunruhigen Experten: „Gerade der Anstieg extremen Gedankenguts und der Gewaltbereitschaft bei Jugendlichen ist alarmierend“, erklärte Josef Schuster (71), Präsident des Zentralrats der Juden. „Vor allem im Rechtsextremismus, aber mit Bezug auf israelbezogenen Antisemitismus auch im Linksextremismus und Islamismus: Extremismus ist (…) in der Mitte angekommen“, sagte Schuster weiter.

Warnt vor der Radikalisierung von Kleinkindern: Rainer Wendt (68), Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft

Warnt vor der Radikalisierung von Kleinkindern: Rainer Wendt (68), Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft

Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild

Rainer Wendt, Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG), geht noch weiter, warnt in BILD: „In islamistischen Milieus werden die Kleinen schon im Kindergartenalter zu Terroristen erzogen. Sie kriegen Propagandafilme gezeigt, die ihnen vermitteln, ‚wie Juden am besten getötet werden‘. Deshalb muss der Staat in diesen Familien rigoros eingreifen. Anders werden wir dieses Problem nicht in den Griff bekommen.“


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