Deutsch

ARD-Zoff um Top-Personalie: Es geht um Regierungsnähe | Politik


Sie soll das neue Gesicht der ARD-Berichterstattung aus der Bundeshauptstadt werden. Anna Engelke (54) steigt zum 1. Juli zur Vize-Chefin des Hauptstadt-Studios und zur Moderatorin von „Bericht aus Berlin“ auf. Doch ausgerechnet bei ihrem Heimatsender gibt es heftige Kritik an dieser Top-Personalie.

Die eigenen Kollegen werfen Engelke eine unvereinbare Regierungsnähe vor. Die Journalistin hatte ihre Karriere beim NDR begonnen, aus Bonn, Berlin und Washington berichtet. Aber: Von 2017 bis 2022 war sie freigestellt und arbeitete als Sprecherin von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (68). Anschließend kehrte sie zum NDR zurück, moderiert aktuell den erfolgreichen Podcast „Streitkräfte und Strategien“.

„Weil der NDR ihr ein Rückkehrrecht einräumte, arbeitet sie nach ihrem Job als Pressesprecherin wieder als Journalistin“, schreibt das NDR-Medienmagazin „Zapp“ bei X (vormals Twitter). Und weiter: „Dabei war sie selbst Teil des politischen Systems, das sie nun kritisch beobachten soll.“

Seitenhieb von den NDR-Kollegen.

Weiter heißt es in den Tweets: „Seitenwechsel wie diese werden in der Debatte um den ÖRR (Öffentlich-Rechtlicher Rundfunk, Anm. d. Red.) gern als Beleg für eine zu große Nähe zwischen öffentlich-rechtlichen Journalist:innen und der Politik angeführt“, schreiben die NDR-Redakteure. Sie hakten beim rbb nach, der für das ARD-Hauptstadt-Studio verantwortlich ist. Das Fazit der „Zapp“-Redaktion: „Die zuständige @presse_rbb antwortet auf diesen Vorwurf lapidar, der Bundespräsident sei überparteilich.“

[–>„Aus diesem Grund steht Anna Engelkes frühere Tätigkeit als Sprecherin des Bundespräsidenten nicht in Konflikt mit unabhängiger journalistischer Arbeit“, zitiert „Zapp“ die rbb-Pressestelle. „Engelke sei zukünftig an der Berichterstattung über den Bundespräsidenten nicht beteiligt“, heißt es weiter.

Doch damit nicht genug. „Zapp“ führt bei X einen weiteren Fall von möglichen Interessenkonflikten auf – und zielt damit direkt auf die rbb-Spitze: Die seit September amtierende rbb-Intendantin Ulrike Demmer war von 2016 bis 2021 stellv. Sprecherin der Bundesregierung. „Zapp“ kommentiert, es bleibe offen, warum die Sender ihren Mitarbeitern nach Ausflügen in die Politik ein Rückkehrrecht als Journalisten einräumten.

Ulrike Demmer (51) ist seit September 2023 Intendantin des rbb

Ulrike Demmer (51) ist seit September 2023 Intendantin des rbb

Foto: picture alliance / epd-bild<!–>

]–>


Apsny News

İlgili Makaleler

Bir yanıt yazın

Başa dön tuşu