Selten hat er sich über einen Treffer so gefreut. „Ich habe es schon ein, zweimal aus der Kameraperspektive von hinten gesehen. Das sieht schon lecker aus.”
Im Halbfinale-Hinspiel der Europa League traf Robert Andrich (20) mit einem 20-Meter-Schlenzer in den linken Winkel. Es war das Tor zum 2:0-Endstand. Wahrscheinlich auch der Treffer, der Bayer Leverkusen das Finale in Dublin sichert.
Das Tor heilt Andrichs schlimmste Wunde!
Vor einem Jahr zog sich der Nationalspieler am gleichen Ort – ebenfalls im Halbfinale-Hinspiel der Europa League – einen Mittelfußbruch zu. Ohne ihn konnte Bayer das 0:1 im Rückspiel (0:0) nicht mehr drehen. Leverkusen verpasste das Endspiel. Wegen der Verletzung verlor Andrich zu Beginn der Saison seinen Stammplatz in der unschlagbar erscheinenden Mannschaft (47 Spiele ohne Niederlage).
Er erfüllte ihr den größten WunschGanz Italien gerührt von dieser Fußballer-Oma
Jetzt ist für den Meister-Spieler alles anders.
Andrich: „Jetzt hat Rom nicht mehr diese scheiß Bedeutung. Jetzt habe ich ein Tor hier gemacht. Und ich glaube, die Verletzung kann man jetzt im Kopf ganz weit hinten schieben. Und das Tor ist nun ganz weit vorn. Das ist ein sehr, sehr schönes Gefühl, definitiv.”
Nicht nur für ihn. Trainer Xabi Alonso (42): „Das ist Fußball. Wir haben vor dem Spiel darüber gesprochen, dass es auch für Rob die Chance wird, um eine schönere Erinnerung an dieses Stadion zu haben. Er hat nicht nur das Tor gemacht, sondern auch sehr gut gespielt. Das war super für Rob.”
Sogar Roma-Trainer Daniele De Rossi (42) verneigte sich vor Andrich. Der Italiener zu BILD: „Ein sehr interessanter Spieler, der seine Leistung mit einem großartigen Tor gekrönt hat.“
Mit Leverkusen befindet sich der Mittelfeldspieler auf Triple-Kurs. Die Meisterschaft steht längst fest. Im Pokalfinale wartet Zweitligist Kaiserslautern am 25. Mai in Berlin. Drei Tage zuvor steigt das Finale der Europa League. Andrich will alle Titel.
Und im Sommer den EM-Pokal. In der Nationalelf gilt er als der perfekte Nebenmann für Toni Kroos (34). „Der Wunsch ist auf jeden Fall da“, sagt Andrich. „Ich glaube, auch wenn man die zwei Spiele zuletzt in der Nationalmannschaft sieht, die ich gespielt habe, dass ich es verdient habe, zumindest dabei sein zu können.“
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