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Leipzig: CDU hängt 400 Wahlplakate auf Arabisch auf – alle runtergerissen | Regional


Die CDU hat mitten im Brennpunkt-Viertel von Leipzig 400 Wahlplakate in arabischer und türkischer Sprache aufgehängt. Nach nur einer Nacht wurden allesamt abgerissen und gestohlen!

Die Christdemokraten selbst sprechen von „nie gekanntem Vandalismus“, erste Politiker hingegen schimpfen eher über Doppelmoral. Denn die CDU wirbt eigentlich gerade für eine Kehrtwende der Migrationspolitik.

Wieso wurden also überhaupt Plakate in Fremdsprachen in einer deutschen Stadt angebracht – ausgerechnet in einem Hotspot von Ausländerkriminalität?

Plakate mit Migranten entworfen

Nach einer BILD-Anfrage erklärte Leipzigs CDU-Chef Andreas Nowak (49) am Montag: „Wir haben diese gemeinsam mit den dort ansässigen migrantischen Gewerbetreibenden entwickelt und die Händler haben unsere Plakate dort selbst aufgehängt.“

Die neuen Wahlplakate der CDU: Auf einer Seite deutsch, auf der anderen arabisch

Die neuen Wahlplakate der CDU: Auf einer Seite deutsch, auf der anderen arabisch

Foto: CDU

Darauf wirbt die Partei auf Türkisch und Arabisch mit den Worten „Mehr Sicherheit und Ordnung in unserem Wohngebiet“ und „Wir stoppen den Superblock“ (ein umstrittenes Verkehrsprojekt in Leipzig). Auf jeweils einer Seite steht die deutsche Übersetzung.

„Wir adressieren damit auch die arabisch und türkisch sprechenden Bewohner des Viertels und sagen klar, was wir erwarten“, so Nowak. Die Menschen hätten sich zuvor an die CDU gewandt, weil sie mit der grün-rot-roten Stadtpolitik nicht einverstanden seien.

Grünen-Politiker wirft CDU Verlogenheit vor

Im Netz wird heftig über die arabischen Plakate diskutiert. Der Leipziger Grünen-Politiker Jürgen Kasek (43) schrieb bei X (vormals Twitter) von einem „ganz neuen Level der Verlogenheit“, da im Rest von Leipzig diese nicht zu finden seien.

Tatsächlich hat die CDU die arabische und türkische Variante nur im Bereich um die berüchtigte Eisenbahnstraße aufgehängt. Ein Migrations- und Kriminalitätsschwerpunkt von Leipzig.

Die Eisenbahnstraße von Leipzig wurde einst zur „Waffenverbotszone“ erklärt

Die Eisenbahnstraße von Leipzig wurde einst zur „Waffenverbotszone“ erklärt

Foto: Sebastian Willnow/dpa

Als die Straftaten dort in den vergangenen Jahren überproportional zunahmen, hatte die Stadt die Straße 2018 sogar zur ersten und einzigen „Waffenverbotszone“ Sachsens erklärt, welche allerdings kaum Wirkung zeigte.

Der Landtagsabgeordnete Nowak wittert hinter dem Vandalismus nun einen gezielten Anschlag linker Extremisten auf die Kampagne, da alle anderen Plakate für die Kommunalwahlen am 9. Juni (parallel zur Wahl des Europaparlaments) nicht beschädigt worden seien. Die heruntergerissenen sollen demnächst ersetzt werden.


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