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Linnemann vor CDU-Parteitag: „Keine Koalition mit DIESEN Grünen“ | Politik


Die CDU will ab Montag bei ihrem dreitägigen Parteitag in Berlin die Weichen für die Zukunft stellen: Mit einem neuen Programm und Parteichef Friedrich Merz (68), der die Union im nächsten Jahr an die Regierung bringen soll – auch wenn Merz bisher nicht als Kanzlerkandidat ausgerufen ist. CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann (46) spricht im BILD-Talk über internen Streit in der Partei, zukünftige Koalitionen und eine kürzere Amtszeit für zukünftige Kanzlerinnen oder Kanzler.

BILD am SONNTAG: Am Montag beginnt der Bundesparteitag der CDU in Berlin. Was wird Ihre Botschaft sein?

Carsten Linnemann: „Dass wir diesem Land endlich Halt und Orientierung geben. Und Zuversicht. Die Ampel bietet nichts mehr. Zum ersten Mal seit Jahrzehnten sagen mehr als die Hälfte laut Meinungsforschungsinstitut Allensbach, dass sie nicht mehr optimistisch in die Zukunft schauen, sondern pessimistisch. Das hat es in der Nachkriegsgeschichte noch nie gegeben. Das ist bitter. Es gibt kaum noch Perspektiven, und wir wollen diese Perspektive geben.“

CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann (46) fordert ein „sehr gutes“ Wahlergebnis von Parteichef Friedrich Merz (68) bei dessen Wiederwahl beim Bundesparteitag am Montag in Berlin

CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann (46) fordert ein „sehr gutes“ Wahlergebnis von Parteichef Friedrich Merz (68) bei dessen Wiederwahl beim Bundesparteitag am Montag in Berlin

Foto: ©Niels Starnick/BILD

In Umfragen liegt die Union seit Monaten bei 30 Prozent. Warum steigen die Werte nicht?

Linnemann: „Wir sind doppelt so stark wie die Kanzlerpartei (…) Man hat uns abgewählt, vor allem, weil wir inhaltlich in weiten Teilen entkernt waren. Das füllen wir jetzt wieder mit Leben.“

Werden wir einen inoffiziellen Krönungsparteitag von Friedrich Merz zum Kanzlerkandidaten erleben?

Linnemann: „Netter Versuch. Es gibt eine klare Vereinbarung mit der CSU, dass wir das im Spätsommer oder Frühherbst entscheiden nach den Landtagswahlen. Dabei bleibt es. Die Landesverbände werden mitgenommen. Punkt.“

Carsten Linnemann (l.) mit den Redakteuren Florian Kain und Burkhard Uhlenbroich (r.) im BILD-Studio

Carsten Linnemann (l.) mit den Redakteuren Florian Kain und Burkhard Uhlenbroich (r.) im BILD-Studio

Foto: ©Niels Starnick/BILD

Ein Indikator bei Parteitagen sind die Wahlergebnisse zum Parteivorsitzenden. Beim letzten Mal erreichte Merz 94 Prozent der Stimmen. Welches Ergebnis muss er diesmal bringen?

Linnemann: „Er muss ein sehr gutes Ergebnis bringen. Davon gehe ich auch aus. Ich glaube, entscheidend ist, dass er eine Rede hält, die den Saal mitreißt. Davon bin ich überzeugt (…) Ich erwarte eine staatsmännische Rede, eine in die Zukunft gerichtete. Und eine Rede, die diesem Land endlich mal einen Plan gibt. Friedrich Merz ist der Mann mit dem Plan. Olaf Scholz hat keinen Plan.“

Warum ist Friedrich Merz bei Parteitagsreden schwächer als bei seinen Auftritten als Oppositionsführer im Bundestag?

Linnemann: „Ganz ehrlich, ich höre das jetzt zum ersten Mal (…) Ich kann Ihnen nur sagen, Sie werden am Montag überrascht sein über diese Rede (…).“

Friedrich Merz hat nicht ausgeschlossen, nach der Bundestagswahl mit den Grünen Gespräche über eine mögliche Koalition zu führen. Das hat viele Parteifreunde verstört.

Linnemann: „Es ist total normal, dass man offen mit allen reden muss. Das ist zentral. Dazu zählen auch die Grünen. Aber klar ist natürlich auch, das hat Friedrich Merz deutlich gemacht, dass in dieser Ampel die Grünen am weitesten von uns entfernt sind. Mit diesen Grünen hätte es nie einen Koalitionsvertrag mit der CDU gegeben. Sie verunsichern einfach das komplette Land. Friedrich Merz hat zum Ausdruck gebracht: Liebe FDP, strengt euch an, sonst kriegen wir keine bürgerliche Mehrheit. Ich glaube, die braucht es jetzt. Und dafür braucht es auch eine starke FDP. (…) Aber diese Grünen, mit denen geht es nicht.“

Als NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst Friedrich Merz vor knapp einem Jahr in einem Namensbeitrag kritisiert hat, soll Merz ausgerastet und mit Rücktritt gedroht haben. Waren Sie da dabei?

Linnemann: „Ich war damals kein Generalsekretär. Ich bin es erst im Juli geworden. Aber es ist ja öffentlich bekannt, dass die beiden sich ausgesprochen haben. Und ich finde es immer richtig, dass man sich mal unter vier Augen ausspricht, dann einen Strich darunter macht und nach vorn schaut.“


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