Niedersachsen: Ministerpräsidenten-Wahl! Die SPD hat einen neuen Olaf | Politik

Niedersachsen hat einen neuen Ministerpräsidenten. Nach mehr als 12 Jahren hat Stephan Weil (SPD) das Amt abgegeben. Zum Nachfolger wählte der Landtag am Dienstag den bisherigen Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD).

Damit hat die SPD wenige Wochen nach der Verabschiedung von Altkanzler Olaf Scholz (66) aus dem Bundeskanzleramt einen neuen Olaf.

Stephan Weil war 2013 zum ersten Mal als Regierungschef einer rot-grünen Landesregierung gewählt worden, führte von 2017 bis 2022 eine Koalition aus SPD und CDU und regiert seitdem erneut mit den Grünen.

Am letzten Tag als Ministerpräsident kam Weil mit dem Fahrrad in den Landtag geradelt. In seiner Abschiedsrede blickte er zurück auf „aufregende, anstrengende, aber einfach oft auch sehr schöne Zeiten“. 620.000 Kilometer hätten ihn seine Fahrer durch Niedersachsen gefahren: „Und immer unfallfrei. Dafür bin ich sehr dankbar.“

Weil zweifelte an seiner Kraft

Es sei ihm eine Freude und eine Ehre gewesen, das Amt auszuüben. Allerdings seien in den vergangenen Monaten die Zweifel gewachsen, auch in Zukunft ausreichend Kraft für die Aufgabe zu haben.

▶︎Nachfolger Olaf Lies wurde mit der erwarteten Mehrheit im ersten Wahlgang gewählt. Alle 80 Abgeordneten von SPD und Grünen gaben ihm ihre Stimme. Um 13.48 Uhr nahm er die Wahl an.

Zu den geladenen Gästen im Landtag, darunter viele ehemalige Landtagspräsidenten, Minister und Staatssekretäre, waren auch Altbundespräsident Christian Wulff (65) und Altkanzler Gerhard Schröder mit Ehefrau So-yeon Schröder-Kim.

Es war der erste öffentliche Auftritt von Schröder nach einer Burn-out-Diagnose zum Jahresanfang. Zahlreiche Abgeordnete begrüßten den Ehrengast, der von 1990 bis 1998 ebenfalls Ministerpräsident von Niedersachsen war.

Auffällig: Vor allem die AfD-Abgeordneten ließen sich mit Schröder fotografieren, plauderten ausgelassen.