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EU-Parlament beschließt: Recht auf Reparatur kommt | Politik



Die EU will mit einem „Recht auf Reparatur“ die Lebensdauer von Kühlschränken, Handys, Staubsaugern verlängern. Ziel des Beschlusses am Dienstag im EU-Parlament: weniger Müll. Was Verbraucher jetzt wissen müssen.

Wann muss der Hersteller reparieren?

Die Reparatur muss günstiger sein als ein Ersatzgerät. Es soll ein Jahr länger Garantie geben als bisher. Aber: Auch nach Ablauf der Garantie müssen Hersteller reparieren, wenn es technisch möglich ist.

Kann ich mein defektes Gerät einfach einschicken?

Grundsätzlich ja. Ist die Garantie abgelaufen, trägt nicht der Hersteller die Kosten, muss aber günstig Ersatzteile anbieten. Der Verband kommunaler Unternehmen fordert zudem „einen herstellerfinanzierten Reparaturfonds, aus dem die Verbraucher einen Anteil erstattet bekommen“.

Muss ich mich an den Hersteller wenden?

Nein. Die EU will unabhängige Reparaturbetriebe stärken. Hersteller müssen sogar Anleitungen bereitstellen. Künftig unzulässig: den Einbau herstellerfremder Ersatzteile (etwa aus dem 3D-Drucker oder gebraucht) technisch verhindern.

Wofür soll das „Recht auf Reparatur“ noch gelten?

Zum Beispiel für Tablets, Wasch- und Geschirrspülmaschinen sowie Trockner. Die Liste kann erweitert werden.

Und wenn das reparierte Gerät kaputtgeht?

Auf reparierte Geräte gibt es Gewährleistung (ein Jahr). Ist eine Reparatur technisch nicht möglich, können Verbraucher auch ein Ersatzgerät bekommen, für das dann wieder Garantie gilt.

Gilt das ab sofort?

Noch müssen die EU-Länder zustimmen (in diesem Fall Formsache). Dann müssen die Mitgliedstaaten die Richtlinie umsetzen. Dafür haben sie zwei Jahre Zeit.

Was bringt das?

Die EU-Kommission geht davon aus, dass das neue Gesetz binnen 15 Jahren 18,5 Mio. Tonnen Co2-Emissionen und drei Mio. Tonnen Müll einspart.

Was steht noch im Gesetz?

Jedes EU-Land muss national eine weitere Maßnahme zur Förderung von Reparaturen einführen. Sogenannte „Reparaturboni“ gibt es bereits in Österreich und Frankreich. In Frankreich gibt es zum Beispiel seit 2022 schon 45 Euro Zuschuss für eine Laptop-Reparatur (von Steuergeld).


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