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Streit um geplante Bodenoffensive in Rafah: Baerbock und die Terror-Falle der Hamas– | Politik


Von: NADJA ASWAD (zzt. Tel Aviv) und FILIPP PIATOV

Der Streit um die geplante israelische Bodenoffensive in Rafah (südlicher Gazastreifen) sorgt für frostige Stimmung beim Besuch von Außenministerin Annalena Baerbock (43, Grüne) in Tel Aviv und Jerusalem.

Mit eindringlichen Worten hatte Baerbock Israel zuvor aufgefordert, auf eine Großoffensive gegen die Hamas-Terroristen in Rafah zu verzichten. Sie fürchtet hohe zivile Opferzahlen, betont: Die Zivilisten, die sich ebenfalls in Rafah aufhielten, seien „auf Anweisung der israelischen Armee“ dorthin geflohen und könnten „sich nicht einfach in Luft auflösen“.

Doch wie soll Israel die Hamas-Terroristen, die sich in Rafah verschanzt haben, besiegen? Seit Beginn der Bodenoffensive war klar: Die Hamas muss zerschlagen werden, damit Israelis in Frieden leben können.

[–>Schnappt die Terror-Falle der Hamas zu? Sie versteckt sich hinter Zivilisten – und setzt darauf, dass der Druck auf Israel steigt, den Krieg abzubrechen.

Yossi Kuperwasser (70), Ex-Brigadegeneral der israelischen Armee, zu BILD: „Israel kann es sich nicht leisten, Rafah nicht einzunehmen. Wenn wir die Hamas besiegen wollen, müssen wir Rafah kontrollieren. Andernfalls behält die Hamas die Kontrolle über einen großen Teil der Bevölkerung und die Grenze zu Ägypten.“

Wenn jemand eine Möglichkeit kenne, Rafah ohne Kampf einzunehmen, „würden wir gerne davon erfahren“, so Kuperwasser. „Aber wir sehen sie nicht.“ Auch Prof. Efraim Inbar, Präsident des Jerusalemer Instituts für Strategie und Sicherheit, sagt der Nachrichtenagentur „Media Line“: „Ohne die Eroberung von Rafah kann Israel den Krieg nicht gewinnen.“

Baerbock während ihres Treffens mit dem israelischen Außenminister Israel Katz (68)

Baerbock während ihres Treffens mit dem israelischen Außenminister Israel Katz (68)

Foto: Christoph Soeder/dpa<!–>

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Die einzige Alternative sei, dass die Hamas die Waffen niederlege und ihre Bataillone sich ergeben. Das sei nur möglich, wenn Israel den militärischen Druck erhöhe.

Vertreter der Terrororganisation hatten gerade einen Kompromissvorschlag abgelehnt: 700 palästinensische Straftäter, darunter 100 mit lebenslangen Haftstrafen wegen Terror, hätten freigelassen werden sollen – im Austausch gegen 40 noch lebende israelische Geiseln.

Kuperwasser appelliert an die internationale Gemeinschaft, weiter Druck auf die Terrororganisation auszuüben. Denn: „Wenn der Druck geringer wird, hat die Hamas weniger Anreize, die Waffen niederzulegen. Wenn die Hamas überlebt, wäre das ein Sieg des Iran.“

Und was sagt das Auswärtige Amt dazu, wie man die Hamas vernichten könne ohne Offensive in Rafah? Ein Sprecher des Auswärtigen Amts erklärt auf BILD-Anfrage: „Eine Großoffensive auf Rafah wäre eine humanitäre Katastrophe mit Ansage.“ Der Sprecher betont: „Israel hat das Recht, sich gegen die Hamas zu verteidigen.“ Zugleich habe „das militärische Vorgehen seine Grenzen im humanitären Völkerrecht“.

Kupperwasser versichert: Israel werde „wie immer sein Möglichstes tun, um das Leiden der Zivilbevölkerung zu minimieren und die Zivilisten vor der Militäroperation in sicherere Gebiete zu evakuieren“.


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