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Treffen auf Bornholm: Baerbocks letzter Dienstflug dauert nur 50 Minuten | Politik


Es ist vermutlich ihre letzte Reise als geschäftsführende Außenministerin. Zugleich dürfte es auch einer ihrer kürzesten Flüge sein.

► Für Annalena Baerbock (44, Grüne) geht es von Berlin zur nahegelegenen dänischen Ostsee-Insel Bornholm. Flugzeit: rund 50 Minuten.

An diesem Dienstag tauscht sich Baerbock mit Amtskollegen aus zehn weiteren Nato-Staaten über die Sicherheitslage in Europa aus.

Bei dem Treffen mit Ministern der nordischen und baltischen Länder sowie aus Polen und Frankreich soll es unter anderem um die in der Region wahrgenommene Bedrohung durch Russland gehen. Außerdem ist eine Arbeitssitzung zur Situation in der Ukraine geplant.

Baerbock hat eine engere Zusammenarbeit der Ostsee-Anrainerstaaten gegenüber anhaltenden hybriden Bedrohungen durch Russland angekündigt.

„Durch verstärkte Nato-Patrouillen, engeren Austausch von Informationen und gemeinsame Übungen werden wir die Sicherheit im Ostseeraum weiter erhöhen“, sagte sie vor dem Treffen mit dem Namen „Nordic-Baltic Cooperation NB8“.

Auf Bornholm spüre man wie nirgendwo sonst, wie die Lebensadern der Ostsee Menschen, Wirtschaft und Demokratien auf das Engste verbinden würden, sagte Baerbock. Besonders deutlich spüre man dort aber auch, dass sich die hybride Bedrohungslage extrem verschärft habe.

▶︎ So würden Unterseekabel durchtrennt, Datenleitungen unterbrochen oder Stromkabel beschädigt. Die russische Schattenflotte fülle „nicht nur die russische Kriegskasse, sondern gefährdet auch Sicherheit und Umwelt in Nord- und Ostsee“, warnte sie.

Das vom dänischen Verteidigungskommando zur Verfügung gestellte Foto zeigt das Nord-Stream-2-Gasleck im September 2022 in der Nähe von Bornholm aus der Luft

Das vom dänischen Verteidigungskommando zur Verfügung gestellte Foto zeigt das Nord-Stream-2-Gasleck im September 2022 in der Nähe von Bornholm aus der Luft

Foto: -/Danish Defence Command/dpa

„Die Vorfälle zeigen, dass unsere offenen und vernetzten Gesellschaften, unsere Kommunikationswege, unsere kritische Infrastruktur verletzlich sind und wir sie gemeinsam schützen müssen“, sagte Baerbock. Gemeinsam werde man dafür Sorge tragen, dass die Sanktionen gegen Russland durchgesetzt würden und die russische Schattenflotte zurückgedrängt werde.

Schäden an Untersee-Kabeln

Hintergrund: In der Ostsee sind in jüngerer Vergangenheit immer wieder Schäden an unterseeischen Kabeln aufgetreten – wie genau es jeweils dazu kam, ist noch unklar. In mehreren Fällen wurde dazu wegen möglicher Sabotage ermittelt.

Besondere Aufmerksamkeit wurde dabei der sogenannten russischen Schattenflotte beigemessen. Damit sind Tanker und andere Frachtschiffe gemeint, die Russland benutzt, um Sanktionen infolge seines Angriffskriegs gegen die Ukraine zu umgehen.


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