Trump-Prozess wegen Stormy Daniels Sex-Aussagen fast geplatzt | Politik

Drama im New Yorker Strafprozess gegen Donald Trump (77) wegen Schweigegeld-Zahlungen: Im Zeugenstand war am Dienstag die angebliche Ex-Affäre Stormy Daniels (45).

Prompt gab es einen Rückschlag – für die Anklage: Denn die Verteidiger des Ex-US-Präsidenten verlangten von Richter Juan Merchan (61) den ganzen Prozess abzubrechen!

Bei der Sex-Beichte vor Gericht hatte der Porno-Star über den angeblichen Geschlechtsverkehr im Jahr 2006 in allen schlüpfrigen Details ausgepackt. Todd Blanche, Trumps Verteidiger, wütete gegen die hochnotpeinlichen Aussagen, „die nichts mit der eigentlichen Anklage zu tun haben“.

Trump-Verteidiger: Daniels Zeugenaussage sei „völlig entgleist“

Team Trump argumentierte, dass die Geschworenen-Jury nach dem ausschweifenden Zeugenauftritt kein faires Urteil mehr fällen könne.

Der Tenor des Trump-Verteidigers: Die Zeugenaussage sei „völlig entgleist“!

Richter gestand ein, die Zeugin sei „schwierig zu kontrollieren“

Richter Merchan stimmte den Einsprüchen des Trump-Anwalts teilweise zu, gestand ein, die Zeugin sei „schwierig zu kontrollieren“. Er wollte aber auch wissen, warum Trumps Anwälte nicht während der Aussage öfter Einspruch erhoben hatten.

Und er lehnte es ab, den Prozess abzubrechen.

Davor hatte Stormy Daniels an diesem dramatischen Dienstag über die Sex-Begegnung ausgesagt. In weiterer Folge beschrieb sie den Fortgang der „Beziehung“ mit Trump, die letztlich in einen Gelddeal in der Höhe von 130 000 Dollar mündete.

Einmal wurde sie sogar in den Trump Tower eingeladen, erzählte Daniels, schwarz gekleidet und nervös. Machte er sich Sorgen wegen der Besucherin? „Oh nein, er hat mich allen vorgestellt“, sagte Daniels. Bei einem weiteren Treffen in Los Angeles 2007 habe er neuerlich Sex gewollt. „Er berührte mein Bein“, sagte sie. Sie redete sich raus, dass sie „die Tage“ habe.

Zum Abschluss sagte er: „Ich vermisse dich!“

Dann gab es noch ein paar Telefonate, bevor der Kontakt abbrach. 2011 wäre die Affäre beinahe geplatzt. Sie sprach mit Reportern des Magazins „In Touch“. Dann sei sie von einem Mann auf einem Parkplatz in Las Vegas konfrontiert worden. „Lass Trump in Ruhe“, soll der gedroht haben. Sie habe da Angst gekriegt.

Als sie 2016 – Trump befand im Wahlduell gegen die Demokratin Hillary Clinton (76) – an die Öffentlichkeit gehen wollte, wurde ihr von Trumps Anwalt Michael Cohen (57) angeboten, für ihr Stillschweigen 130 000 Dollar zu erhalten.

2018 jedoch brachen nach einer Medienenthüllung über die Vereinbarung alle Dämme. Sie gab Interviews, absolvierte Auftritte und schrieb ein Buch. Im Kreuzverhör wurde sie mit deftigen Beleidigungen gegen Trump konfrontiert: „Ich werde keine Cent an den orangen Scheißhaufen zahlen“, twittere sie. Angesprochen auf solche persönlichen Attacken, schnappte sie: „Er hat angefangen damit!“