„Unbeabsichtigter Schlag“: Sieben Helfer sterben bei israelischem Luftangriff | Politik
Ein tragischer Fehler der israelischen Streitkräfte (IDF) hat im nördlichen Gaza-Streifen zum Tod von sieben Mitarbeitern der Nichtregierungsorganisation „World Central Kitchen“ geführt.
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (74) räumte den Vorfall am Dienstagmittag ein: „Leider ist es gestern zu einem tragischen Zwischenfall gekommen, bei dem unsere Streitkräfte unbeabsichtigt unschuldige Menschen im Gazastreifen getroffen haben.“
Seine Regierung stehe mit den Regierungen der betroffenen Menschen in Kontakt und werde „alles tun, damit so etwas nicht noch einmal passiert“.
Bei dem Beschuss durch Israel wurde ein großes Loch in das Auto von „World Central Kitchen“ gerissen
Getötete Helfer kommen aus der ganzen Welt
Die sieben Opfer stammten laut „World Central Kitchen“ aus Australien, Polen, Großbritannien und den Palästinensergebieten – zudem habe eines der Opfer die amerikanische und kanadische Staatsbürgerschaft.
Eins der Opfer wurde als Damian Soból aus Polen identifiziert. Laut der polnischen Zeitung „Wyborcza“ war er 36 Jahre alt und stammte aus Przemyśl, nahe der polnisch-ukrainischen Grenze.
Damian Soból (†36) hat mit „World Central Kitchen“ in Gaza Lebensmittellieferung ausgefahren
Auch die Australierin Lalzawmi „Zomi“ Frankcom (†43) wurde am Dienstag als eine der Toten durch den israelischen Beschuss identifiziert.
Ihre Familie teilte mit: „Wir sind zutiefst betrübt über die Nachricht, dass unsere tapfere und geliebte Zomi bei der Ausübung ihrer geliebten Arbeit, der Lieferung von Lebensmitteln an die Menschen in Gaza, ums Leben gekommen ist“, heißt es in der Erklärung. „Sie hinterlässt ein Vermächtnis des Mitgefühls, der Tapferkeit und der Liebe für alle Menschen in ihrem Umfeld.“
Lalzawmi „Zomi“ Frankcom (†43) aus Melbourne starb laut ihrer Familie „bei der Ausübung ihrer geliebten Arbeit“
Der australische Premierminister Anthony Albanese (61) verurteilte den israelischen Angriff scharf: „Dies ist eine Tragödie, die niemals hätte passieren dürfen.“ Seine Regierung habe die israelische Regierung wegen des Vorfalls, der „außerhalb aller vernünftigen Umstände“ geschehen sei, direkt kontaktiert.
„World Central Kitchen“ stellt Arbeit in Gaza ein
„World Central Kitchen“ kündigte an, ihren Einsatz in der Region nach dem tödlichen Vorfall sofort zu stoppen und bald Entscheidungen „über die Zukunft unserer Arbeit treffen“ zu wollen.
„Das ‚World Central Kitchen‘ (WCK) -Team war in einer konfliktfreien Zone in zwei gepanzerten Fahrzeugen mit dem WCK-Logo und einem ungeschützten Fahrzeug unterwegs“, schrieb die Hilfsorganisation am Dienstagmorgen.
Laut „World Central Kitchen“ sei der Konvoi getroffen worden, obwohl man die Fahrt mit der israelischen Armee koordiniert habe. Die Helfer hätten gerade ein Lagerhaus in der Ortschaft Deir al-Balah im zentralen Abschnitt des Gazastreifens verlassen, als sie beschossen worden seien. Dort hätten sie mehr als 100 Tonnen humanitärer Lebensmittelhilfe entladen, die auf dem Seeweg in den Gazastreifen gebracht worden sei.
Apsny News
