Deutsch

Wie soll das denn gehen?: Linke will Stress verbieten | Politik



Steile These: Die Fünf-Tage-Woche muss weg, weil sie zu stressig ist.

Die fordert zumindest die Linke im Rahmen ihrer „Offensive zur Verkürzung der Arbeitszeit“. Begründung: „Gerade in Branchen mit Fachkräftemangel kann eine Vier-Tage-Woche bei gleichem Lohn die Attraktivität der Arbeitsplätze deutlich erhöhen“, erklärte die Partei am Montag in einem Konzeptpapier. Als zentrale Maßnahmen sollten demnach ein gesetzliches Anrecht auf flexiblere Arbeitszeiten sowie eine „Anti-Stress-Verordnung“ geschaffen werden.

„Auch die Krankenkassen schlagen Alarm: Immer mehr Menschen macht der Stress auf der Arbeit krank“, befindet die Linke in ihrem Papier. Das Arbeitsschutzgesetz decke zwar bereits auch psychische Belastungen ab. Da es aber „kaum umgesetzt und nicht kontrolliert“ werde, brauche es zusätzlich eine spezielle Verordnung gegen Stress.

Vier-Tage-Woche bei gleichem Lohn

Für die Linke ergibt sich so auch eine Pflicht zur Arbeitszeitreduktion bei vollem Lohnausgleich: „Das Arbeitsschutzgesetz verbietet Unternehmen, Kosten für den Gesundheitsschutz auf die Beschäftigten umzulegen. Das bedeutet auch, dass zur Reduktion der Belastungen ein Lohnverzicht ausgeschlossen sein sollte“, heißt es in dem Papier.

Gerade in Branchen mit Fachkräftemangel könne eine Vier-Tage-Woche bei gleichem Lohn die Attraktivität der Arbeitsplätze deutlich erhöhen, heißt es weiter. Kleine Unternehmen mit wenig Umsatz sollen bei der Umstellung auf eine Vier-Tage-Woche vom Staat unterstützt werden.

Außerdem sollten Beschäftigte über ein „Wahlarbeitszeitgesetz“ einen „individuellen Rechtsanspruch auf Änderung ihrer Arbeitszeit“ erhalten. Dies würde ermöglichen, „dass flächendeckend in den Betrieben Arbeitszeitmodelle umgesetzt werden, die an unterschiedliche Lebenssituationen angepasst sind“. Die jeweilige Ausgestaltung würden die Tarifparteien in den Betrieben erarbeiten.

Öffentliche Betriebe sollten den Vorstellungen der Linken zufolge mit gutem Beispiel vorangehen und die Wochenarbeitszeit schrittweise auf 32 Stunden reduzieren. „Die Regierung schafft so einen Standard auf dem Arbeitsmarkt, an dem sich auch die private Konkurrenz orientieren muss, wenn sie neue Fachkräfte gewinnen will.“

Bei Grünen-Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck dürfte der Vorstoß auf wenig Gegenliebe treffen. Er lästerte jüngst, dass in Deutschland „im Moment zu viel für immer weniger Arbeit gestreikt beziehungsweise geworben“ werde. Es müsse wieder anerkannt werden, unabhängig von der Vergütung, dass Arbeit etwas ist, „was einen stolz machen kann“, forderte Habeck.

Fakt ist: Mit Ausnahme des ersten Pandemiejahres (2020) haben die Deutschen seit 50 Jahren noch nie so wenig gearbeitet wie 2023.


Apsny News

İlgili Makaleler

Bir yanıt yazın

Başa dön tuşu