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Weniger Azubis, höhere Preise: Hilfe, unsere Bäcker verkrümeln sich | Politik


Immer mehr Bäcker verkrümeln sich – und die Sorge um unser Brot wird immer größer.

Die Zahl junger Menschen, die Bäcker werden wollen, sinkt und sinkt. Binnen zehn Jahren hat sich die Zahl der Azubi-Verträge im Bäckerhandwerk halbiert (2012: 3290, 2022: 1640). Das zeigen aktuelle Zahlen des Statistischen Bundesamtes. Immer weniger Menschen wollen in der Backstube schuften!

Auch immer mehr Bäckereien im Brotland Deutschland verschwinden. 2012 gab es noch mehr als 12 000 Betriebe in Deutschland, inzwischen sind noch knapp 10 000 übrig. Im selben Zeitraum arbeiteten 37 000 Bäcker, Verkäufer und Azubis weniger in den Bäckereien.

[–>Zeitgleich knallen die Preise hoch für Brot und Brötchen – sie waren 2023 rund ein Drittel teurer als noch 2019. Hat ein einfaches Brötchen damals noch 36 Cent gekostet, sind es inzwischen 55 Cent. Den Laib Brot, der heute 3,80 Euro kostet, hat es 2019 noch für 2,50 Euro gegeben. Ein Alarmsignal!

Grund für den Teuer-Schock: Ein „Kosten-Tsunami“, der über die Bäckereien gerollt ist, so Roland Ermer (69), Präsident des Zentralverbandes des Bäckerhandwerks. Energiepreise, Mindestlohnerhöhung und gestiegene Rohstoffkosten sorgten für höhere Preise für Semmel, Brezel und Co.

App-User können hier abstimmen, wie viel sie maximal für ein Brot ausgeben würden.

Bleibt jetzt nur noch der Gang zum Selbstback-Automaten im Supermarkt?

▶︎ Nein, sagt Deutschlands oberster Bäckermeister. Zu BILD: „Das Bäckerhandwerk ist mehr als ein Spezialist im Premiumsegment. Unsere Innungsbäcker möchten alle in diesem Land mit Backwaren versorgen, können dies aber nur zu flächendeckend bezahlbaren Preisen, wenn die politischen Rahmenbedingungen stimmen.“

Kosten eines Brotes – Infografik

▶︎ Die Bäcker wollen u. a. bezahlbare Energiepreise. Sonst müssen sie die Preise weiter erhöhen! Denn: „Im Kampf um die besten Preise kann das Bäckerhandwerk gegen Discounter und Back-Shops nicht gewinnen, dafür aber mit handwerklich hergestellter Qualität und individueller Vielfalt überzeugen.“

Jetzt warnen Verbraucherschützer vor unbezahlbaren Brot-Preisen. Silvia Monetti (33, Verbraucherzentrale NRW): Die Preissteigerungen seien vor allem für Verbraucher problematisch, „mit begrenzten finanziellen Möglichkeiten, weil sie weniger oder gar keine Möglichkeiten haben, sich an die Inflation anzupassen oder ihren Konsum zu ändern.“

Doch Deutschlands Bäcker-Präsident Ermer verspricht: „Das Bäckerhandwerk ist und bleibt Grundversorger.“


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